OVID begrüßt Klöckners Engagement für nachhaltiges Soja

Ministerin Klöckner fordert in Brüssel nachhaltige Lieferketten für Soja. Aktuell liegt die europäische Selbstversorgung mit Soja bei fünf Prozent. Der OVID-Brief „Auf dem Weg zu mehr nachhaltigem Soja“ berichtet über die Fortschritte freiwilliger Initiativen und die Herausforderungen.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hält Initiativen für nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten für Soja besonders unterstützenswert, wie sie auf dem EU-Agrarministerrat in Brüssel gestern über ihr Ministerium mitteilen ließ. In diesem Zusammenhang erklärte sie, dass die EU auch künftig auf umfangreiche Sojaimporte angewiesen sei. Derzeit beträgt der Selbstversorgungsgrad mit Proteinen in der EU rund 30 Prozent. Dazu Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Präsidentin von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland: „Unsere Branche begrüßt den Einsatz der Ministerin. Seit Jahren engagieren wir uns für nachhaltige Sojaimporte. Mit den Eigeninitiativen der Verarbeiter vor Ort auf Basis von anerkannten Nachhaltigkeitsstandards und den zahlreichen weiteren Initiativen der Wertschöpfungskette steht dem Markt mittlerweile reichlich nachhaltiges Soja zur Verfügung. Es muss nur nachgefragt werden.“

Zu den Initiativen der Wertschöpfungskette für mehr nachhaltiges Soja am Markt zählen zum Beispiel die FEFAC-Leitlinien, die der europäische Verband der Mischfutterhersteller (FEFAC) erarbeitete und die Mindeststandards für die Nachhaltigkeit von Soja festlegen. Eine Reihe weltweit etablierter und anerkannter Nachhaltigkeits-Zertifizierungssysteme erfüllen die FEFAC-Mindeststandards oder gehen häufig bereits darüber hinaus, wie zum Beispiel der Round Table on Responsible Soy (RTRS), ISCC PLUS oder der ProTerra-Standard. Das Soja-Moratorium ist eine Initiative von Umweltschutzorganisationen, brasilianischer Regierung und Soja-Industrie. Es wurde 2006 verabschiedet und untersagt verpflichtend den Handel, die Finanzierung und den Erwerb von Soja, das von Regenwaldflächen stammt, die nach Juli 2008 gerodet worden sind.

Zusätzlich existieren zahlreiche freiwillige Initiativen der Sojaverarbeiter, wie etwa der Responsible Soybean Standard von ADM,  PRO-S von Bunge oder Triple S von Cargill. Allen gemein sind Mindestanforderungen ökologischer und sozialer Kriterien, die sich überprüfen und nachweisen lassen. „Der Aufwand für die Nachhaltigkeit hat einen Preis. Lebensmitteleinzelhan-del und Verbraucher haben hierbei eine besondere Verantwortung, die sich über den Produkt-preis und das Kaufverhalten an der Ladentheke ablesen lässt“, so Kleinschmit von Lengefeld.

Ausführlich Informationen über nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten für Soja bietet der bereits 2018 veröffentlichte OVID-Brief „Auf dem Weg zu mehr nachhaltigem Soja“.