Hedging vs. Spekulation

Handel mit Agrarrohstoffen.

Die ölsaatenverarbeitende Industrie betreibt in großem Umfang Geschäfte an Warenterminbörsen und bedient sich in der Regel dabei Hedge-Strategien – mit dem Ziel, ihr Risiko zu begrenzen. Als Marktakteure wählen wir also den genau entgegen gesetzten Weg zur Spekulation: nicht Risikosteigerung mit Aussicht auf Gewinnmaximierung, sondern Risikominimierung durch Absicherung der Geschäfte mit agrarischen Rohstoffen. Das Instrument des Hedgings entkoppelt den Handel von agrarischen Rohstoffen von der Erntezeit und ermöglicht das ganze Jahr über abgesicherte Geschäfte.

An den Warenterminbörsen entstehen Geschäfte, die ein Vielfaches des tatsächlichen Warenumsatzes ausmachen. Diese Geschäfte haben in gewissem Sinne immer Rohstoffe zur Basis, was aber im Nachhinein nicht mit einem konkreten Warengeschäft unterlegt werden kann. Stimmen aus Berlin und Brüssel fordern derzeit, Börsengeschäfte einzuschränken und zu begrenzen, um die Versorgung mit Rohstoffen keinen „Spekulationsrisiken“ auszusetzen. Börsenhandel mit agrarischen Rohstoffen jedoch zusätzlich zu den bestehenden Regeln einzuschränken, auf ein festgelegtes Volumen zu begrenzen oder Mindesthaltepflichten einzuführen ist nicht der richtige Weg. Diesartige Eingriffe in den Markt würden genau zum gegenteiligen Ergebnis führen und die Möglichkeit für Unternehmen unterbinden, Risiken zu minimieren! Es braucht alle Marktteilnehmer, um die Warenterminbörsen liquide und damit handlungsfähig zu halten.