Palmöl und Nachhaltigkeit

Die zwei Seiten des Palmöls.

Die Weltbevölkerung wächst und mit ihr der Bedarf an Nahrungsmitteln, Energie und Rohstoffen. Gleichzeitig werden weltweit Maßnahmen eingeleitet und Gesetze auf den Weg gebracht, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dem Energiesektor kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Klimafreundliche Energie aus nachwachsenden Rohstoffen wird von der Politik gefordert und gefördert. Der steigende Bedarf an nachwachsen-den Rohstoffen hat aber auch seine Schattenseiten. Der Einsatz von Palmöl als bioenergetischer Rohstoff steht dabei seit längerem im Brennpunkt der Diskussion. Auch wird der Einsatz von Palmöl in Nah-rungsmitteln heftig kritisiert. Das Abholzen von Regenwäldern und das dadurch bedingte Freiwerden immenser CO2-Emissionen sowie der Tod von Orang-Utans werden in die Waagschale geworfen. Auf der anderen Seite wiegt das Argument, dass Palmöl auf weniger Fläche als andere Ölfrüchte den wachsenden Bedarf an Ölen und Fetten für die Ernährung sowie an Energie befriedigen kann.

Nachhaltigkeit bei Anbau und Produktion einschließlich belastbarer Nachhaltigkeitszertifizierungen sind eine Möglichkeit, sowohl dem Klima- und Umweltschutz als auch dem steigenden Bedarf an agrarischen Rohstoffen gerecht zu werden. Für Palmöl gibt es seit einigen Jahren Projekte, die einen nachhaltigen Anbau vor Ort unterstützen und fördern, und Nachhaltigkeitszertifizierungen, die eine erfolgreiche Umstellung auditieren. Was fehlt, ist eine stärkere Nachfrage von Seiten des Handels, der Industrie und des Verbrauchers, damit nachhaltiges Palmöl zum Standard sowohl im Bereich Lebensmittel als auch bei Bio-energie und der Oleochemie wird. Die Ankurbelung der Nachfrage nach zertifiziertem Palmöl ist die aktuelle Herausforderung für alle Beteiligten.