Der Ölsaatenmarkt

Ölsaaten, Öle und Schrote werden weltweit gehandelt. Riesige Mengen wechseln den Besitzer und werden rund um den Globus verschifft. Die Preise werden von den physischen Märkten bestimmt, die Warenterminbörsen in Paris (Matif) und Chicago (CBOT) sind jedoch die Hotspots der Branche für den weltweiten Handel. Hier treffen die Rohstofferzeuger, der Handel und die Ölmühlen der Welt aufeinander. Angebot und Nachfrage bestimmen Tag für Tag die Preise, die weltweit das Marktgeschehen prägen. Die Vielfalt der Ölsaaten und Herkunftsländer sichert die Versorgung der Märkte unabhängig von den Erntezeiten. Gleichzeitig ermöglicht der internationale Handel an diesen Warenterminmärkten ein Risikomanagement für Landwirte und verarbeitende Unternehmen. Warenterminbörsen sind ein über Jahrzehnte hinweg bewährtes Instrument des freien Handels.

Was wird gehandelt

Raps, Soja und Palm sind die Ölsaaten und Ölfrüchte mit dem größten Handelsvolumen. Rund 80 Prozent der Pflanzenöle wird in Ölmühlen aus diesen drei Pflanzen gewonnen. Allein in den letzten zehn Jahren ist der globale Verbrauch der acht wichtigsten Pflanzenöle um rund 55 Prozent gestiegen – von 109 Millionen Tonnen 2005 auf 169 Millionen Tonnen in 2015.

Raps ist die Ölsaat Nr. 1 in Europa: 2015 wurden 22,3 Millionen Tonnen in der EU geerntet – das sind mehr als 92 Prozent des jährlichen europäischen Bedarfs an Rapssaaten.

Süd- und Nordamerika sind die Hauptproduzenten für Soja und exportieren vor allem nach Asien: China ist der globale Hauptabnehmer und führte 2015 aus Südamerika rund 53,0 Millionen Tonnen und aus Nordamerika 28,4 Millionen Tonnen Sojabohnen ein. Aber auch die EU ist auf Sojaimporte aus Süd- und Nordamerika angewiesen, um ihren Bedarf zu decken: 2015 importierte sie etwa 8,2 Millionen Tonnen Sojabohnen aus Süd- und 6,1 Millionen Tonnen aus Nordamerika. In Europa werden die Sojabohnenimporte in modernen Anlagen zu Pflanzenöl und Schrot als Proteinfuttermittel verarbeitet.