Pressekonferenz: Agrarwirtschaft stärken – Klima schützen
Die Welternährung und der Klimawandel gehören zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Wie werden wir zum Ende dieses Jahrhunderts zehn Milliarden Menschen ernähren sowie weitgehend emissionsfrei wirtschaften und leben können? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Pressekonferenz des Grain Clubs zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche.
Agrarhandel reduziert Klimaschäden um mehr als die Hälfte
Eine aktuelle Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) aus dem letzten Jahr bescheinigt dem Freihandel eine wichtige Rolle bei der Anpassung der Agrarwirtschaft an den Klimawandel. Die Studie hat die Fol-gen des Klimawandels für die Landwirtschaft untersucht. Danach können die zu erwartenden Klimaschäden bis zu 0,8 Prozent der globalen Wirtschafts-leistung erreichen. Das wären ca. 2,5 Billionen US-Dollar zum Ende dieses Jahrhunderts. Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen vom PIK wies auf die große Bedeutung des freien Agrarhandels für die Anpassung an den Klimawandel hin: „Die künftigen Klimaschäden können durch offene Handelsbeziehungen um mehr als die Hälfte reduziert werden“.
Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche und globale Herausforderung
Der Grain Club, die Allianz von Verbänden der Lebens- und Futtermittelwirtschaft, setzt sich für die Balance aus nationalem Klimaschutz und globaler Ernährungssicherung ein: „Bestehende Agrarflächen müssen klima- und res-sourceneffizient genutzt werden! Der Schlüssel hierfür liegt in einer nachhaltigen Produktivitätssteigerung. Dafür brauchen wir jedoch weitere Fortschrit-te in der Präzisionslandwirtschaft und Pflanzenzüchtung“, erklärte Petra Sprick, Geschäftsführerin bei OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden In-dustrie in Deutschland. Peter Radewahn, Geschäftsführer des Deutschen Verbandes Tiernahrung, ergänzte: „Moderne ressourceneffiziente Tierernährung trägt maßgeblich zur Entlastung der Umwelt und zum Klimaschutz bei. Wir verbessern die Verwertung von Nährstoffen durch innovative Zusatzstoffe, verringern damit die Ausscheidungen und die Luft- und Bodenbelastung. Gezielte Aminosäureverwendung ermöglicht die Reduzierung von Protein im Futter und vermindert die Ammoniakbelastung“.