Grain Club stellt fünf Forderungen zur Bundestagswahl vor: Vorfahrt für Innovationen und freier Zugang zu internationalen Märkten

Grain Club stellt fünf Forderungen zur Bundestagswahl vor: Vorfahrt für Innovationen und freier Zugang zu internationalen Märkten

Nur eine international wettbewerbsfähige deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft trägt zur Ernährung der Weltbevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln sowie zu mehr Klima- und Ressourcenschutz bei. Damit dieser wichtige Auftrag des nachhaltigen Wirtschaftens erfüllt werden kann, muss die Bundespolitik in der 19. Wahlperiode innovationsfreundliche und verlässliche Rahmenbedingungen in Deutschland umsetzen und in der Europäischen Union mit Nachdruck vertreten.

Mit einem Produktionswert von 445 Mrd. Euro ist das Agribusiness einer der größten Wirtschaftssektoren in Deutschland. Im Weltagrarhandel steht Deutschland sowohl bei den Einfuhren als auch bei den Ausfuhren an dritter Stelle. Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung. Global eingebunden macht sie eine effiziente und nachhaltige Ressourcennutzung möglich. Von der Politik in der Legislaturperiode 2017-2021 fordert der Grain Club:

 1. Vorfahrt für Innovationen!

Innovationen sind der Schlüssel zu einer ressourcenschonenden Agrarwirtschaft. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität. Der Einsatz neuer Züchtungsmethoden, moderne Verfahren des Pflanzenschutzes und der Düngung sind ebenso notwendig wie die Präzisionslandwirtschaft auf Basis von Digitalisierung. Nur wenn die deutsche Agrarwirtschaft Innovationen nutzen und einsetzen kann, ist die ökonomisch effiziente Nutzung der begrenzt verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen und die Sicherstellung der Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebens- und Futtermittel möglich.

2. Europäischer Konsens statt nationaler Alleingänge!

Konzepte für den nachhaltigen, ökologischen und ökonomischen Einsatz von Betriebsmitteln, z. B. Pflanzenschutzmitteln, müssen im Konsens mit allen Wirtschaftsgruppen erarbeitet und umgesetzt werden. Dabei bilden wissenschaftliche Erkenntnisse die Grundlage für Gesetzesänderungen und neue Gesetzesvorhaben. Die Politik muss vergleichbare Rahmenbedingungen in allen Mitgliedstaaten sicherstellen. Nationale Alleingänge gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Agrarwirtschaft in Deutschland und untergraben die Planungssicherheit der Unternehmen.

3. Internationalen Agrarhandel weiter stärken!

Agrarprodukte sollten vorrangig dort produziert werden, wo die knappen Ressourcen am effizientesten genutzt werden können. Der internationale Agrarhandel schafft dafür den notwendigen Ausgleich zwischen Mangel und Überfluss. Zudem trägt er maßgeblich zur Begrenzung der Folgen des Klimawandels bei. Offene Märkte sind erforderlich, um die dynamisch wachsende Nachfrage in den Schwellenländern zu befriedigen. Den Rückzug aus dem globalen Agrarmarkt und Handelsbeschränkungen lehnt der Grain Club ab.

4. Freier Zugang zu den internationalen Märkten!

Eine wettbewerbsfähige deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft ist auf freien Zugang zu den internationalen Märkten und den verfügbaren Rohstoffen angewiesen. Zusammen mit dem heimischen Rohstoffangebot ist insbesondere der Import von ernährungsphysiologisch wertvollen Proteinen und freien Aminosäuren wesentlich, um die Futtermittelversorgung der Tierbestände sicherzustellen.

5. Nachhaltigkeitszertifizierung an globalen Standards ausrichten!

Die Agrar- und Ernährungswirtschaft bekennt sich zur freiwilligen Zertifizierung von Nachhaltigkeitskriterien. Für eine wirkungsvolle und praktikable Anwendung von Nachhaltigkeitsstandards sind übergreifende internationale Leitprinzipien als Orientierung unabdingbar. Sie schaffen Transparenz, erleichtern die Vergleichbarkeit und ermöglichen eine globale Lenkungswirkung. Bei der Entwicklung und Implementierung dieser Leitprinzipien braucht die Branche die verlässliche Unterstützung der Politik.