Nachhaltiges Palmöl und Soja? Ja bitte!
Im Kampf gegen die Abholzung von Tropenwäldern gibt es Fortschritte; gleichwohl ist noch viel zu tun, so das Resümee von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland in einer heute veröffentlichten Broschüre. “Die deutschen Ölmühlen arbeiten seit langem daran, dass ihre Lieferketten wertvolle Naturräume schützen”, betont OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld.
Der deutsche Anteil am weltweiten Verbrauch von Palmöl, Palmkernöl und Sojaschrot beträgt etwa ein Prozent. Dennoch gehört die Branche zu den Vorreitern für nachhaltiges Palmöl und Soja. Unabhängige Zertifizierung, Satelliten-Monitoring, die Förderung von Kleinbauern und die Kontrolle von Menschenrechten sind Instrumente, mit denen Unternehmen Maßstäbe setzen.
“Unsere Fortschritte sind beachtlich”, so Kleinschmit von Lengefeld, “83 Prozent des in Deutschland verbrauchten Palmöls waren 2019 nachhaltig zertifiziert; weltweit liegt der Anteil bei unter 30 Prozent.” Auch bei Sojaschrot entsprach 2019 fast die Hälfte des deutschen Verbrauchs den global gültigen Nachhaltigkeitsanforderungen des Europäischen Verbandes der Mischfutterhersteller FEFAC. Weltweit waren Schätzungen zufolge nicht einmal 2,5 Prozent der gesamten Anbauflächen nachhaltig zertifiziert.
“Trotz der Erfolge ist klar: Wirtschaft, Verbraucher, Politik und Erzeugerländer kommen im Kampf gegen die Zerstörung von wertvollen Naturräumen nur gemeinsam voran. Deutschland und die EU müssen ihr internationales Engagement verstärken, damit Herkunftsländer mehr Verantwortung für die konsequente Bekämpfung von Umweltzerstörung übernehmen. Ursprungsländer brauchen einen Anreiz, sich in Richtung Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Handelsverbote wären hierfür kontraproduktiv”, so Kleinschmit von Lengefeld.
Zudem unterstreicht die OVID-Broschüre: Die Nachfrage nach nachhaltig zertifizierten Palmöl- und Sojaprodukten muss steigen. “Palmöl und Soja sind für unsere Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Produkten des Alltags unverzichtbar. Wir leisten schon heute einen sichtbaren Beitrag zu dem Ziel, dass in Deutschland und Europa schneller ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Soja und Palmöl zum Einsatz kommen. Wir setzen darauf, dass die neue Bundesregierung diese Leistungen anerkennt und durch eigenes Engagement weiter fördert”, betont die OVID-Präsidentin abschließend.