Straubinger Ölmühle setzt auf Bioökonomie

Grüne Politiker besuchten Ölmühle in Straubing. Das Beispiel für biobasierte Wirtschaft im industriellen Maßstab stieß auf großes Interesse.

Dr. Gerhard Brankatschk, Feride Niedermeier, Erhard Grundl, Ute Morwinski, v.l.n.r.

Erhard Grundl, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen und Feride Niedermeier, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Straubinger Stadtrat, informierten sich vergangenen Freitag in der Ölmühle Straubing über die industrielle Verarbeitung von Rapssaaten und Sojabohnen zu hochwertigen Pflanzenölen und Ölschroten. Neben der Verarbeitung von Rapssaaten hat sich das ADM Werk Straubing auf die Gewinnung von Proteinen aus nicht gentechnisch veränderten Sojabohnen aus dem Donauraum spezialisiert. Die hergestellten Pflanzenöle, Lecithine und Ölschrote finden sich etwa in Margarine, Zahnpasta, Biodiesel oder sind eine eiweißreiche Komponente im Futter von Rind, Schwein und Geflügel.

Erhard Grundl: “Mir war vor meinem Besuch klar, dass ADM einer der fünf entscheidenden Agrarkonzerne am Weltmarkt ist. Für mich ist wichtig, dass auch die energieintensive Industrie ökologische Standards einhält und sogar den Ehrgeiz hat, in einigen Bereichen eine Vorreiterrolle zu übernehmen”. Auf Interesse stießen die erfolgreichen Umweltschutzmaßnahmen am Standort Straubing, wie die Rückgewinnung von Wärmeenergie, die biologische Abluftreinigung oder die Verbesserung der Klimabilanz. "Nachhaltigkeit und Industrie sind kein Widerspruch. Denn ökologisch sinnvolle Maßnahmen sind erst ab einer bestimmten Größenordnung auch ökonomisch realisierbar”, so Dr. Gerhard Brankatschk von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland. 

Biogene Rohstoffe, nachhaltige Produktion, kein Abfall: Ölmühlen sind ein Paradebeispiel für biobasierte Wirtschaft (Bioökonomie). Zur Erreichung der Klimaschutzziele wird diese Wirtschaftsform noch an Bedeutung gewinnen. "In Straubing wird Bioökonomie bereits heute im großen Maßstab praktiziert. Zusätzlich ist die Wissenschaft vertreten. Das macht den Standort einzigartig”, so Erhard Grundl. Feride Niedermeier ergänzt: "Um den Wandel erfolgreich zu gestalten, würden wir gern mehr Studenten für Biotechnologie und Nachhaltigkeit am Campus in Straubing begrüßen.”