Positionen und Forderungen zur 21. Legislaturperiode
Im Fokus muss eine zukunftssichere Standortpolitik stehen, die sowohl der Wirtschaft als auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zugutekommt. Besonders die Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie die Ölmühlen stehen vor großen Herausforderungen, die jetzt aktiv angegangen werden müssen.
Selten waren sich Vertreter der unterschiedlichsten Branchen so einig: der Wirtschaftsriese Deutschland ist derzeit mit zu vielen Details an bürokratischen Vorgaben und Pflichten gefesselt. Es ist an der Zeit, Innovationspotenziale zu entfesseln, bestehende Zielkonflikte aufzubrechen, Energiekosten zu senken, eine stabile Infrastruktur sicherzustellen und den Weg frei zu machen für eine klimafreundlicheTransformation mit fairen und marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die verlässliche Versorgung mit guten Lebens- und Futtermitteln ist kein Selbstläufer. Ernährungssicherheit, resiliente Lieferketten und offene Märkte müssen wieder stärker in den Fokus rücken. Deutschland muss sich mit aller Kraft in Europa und international für diese Werte einsetzen. Unnötige Bürokratie sowie die Überregulierung von Lieferketten behindern die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, bringen wachsende Kosten mit sich und werden immer mehr zum Handicap im internationalen Wettbewerb. In Zeiten, in denen die Welthandelsordnung mehr denn je gefordert ist – durch geopolitische Krisen, kriegerische Auseinandersetzungen und schwelende Handelskonflikte – kommt dies besonders erschwerend für die handelsintensive Ölmühlen-Branche hinzu.
2025 ist für unsere traditionsreiche Industrie der Ölmühlen und Pflanzenölraffinerien ein besonderes Jahr. Seit 125 Jahren verbandlich organisiert, hat die Branche viele Höhe und Tiefen gemeistert. Ölsaaten und Pflanzenöle haben seither an Bedeutung gewonnen: Die in Ölmühlen verarbeiteten Produkte finden sich heute in 80 Prozent aller Waren des täglichen Bedarfs. Als Partner der Landwirtschaft, Verarbeiter von Agrarerzeugnissen und Zulieferer der Lebens- und Futtermittelwirtschaft, Bioökonomie und Bioenergie tragen wir zur Wertschöpfung und Sicherung von Arbeitsplätzen bei – gerade auch im ländlichen Raum. Dies möchten wir in Zukunft am Standort Deutschland fortsetzen. Wir sind überzeugt, dass dies durch eine engagierte und gestaltende Politik sowie verlässliche und zukunftsfähige Rahmenbedingungen gelingen kann. Mit unserem Forderungskatalog präsentieren wir konkrete Lösungsansätze, damit Deutschland – auch in der Agrar- und Ernährungswirtschaft – wieder zum Zentrum von Innovationskraft und wirtschaftlicher Spitzenleistung wird.